Schützen und Pfarrkirche
Bereits mit den Gründungs-Statuten wurde die Bindung zur kath. Pfarrgemeinde festgeschrieben.
So ist auch heute noch der jeweilige Erzbischof der Erzdiözese Köln das geistliche Oberhaupt des Bundes der Hist. Deutschen Schützenbruderschaften, welcher die Schützen der Diözese Trier, Aachen,
Köln, Münster, Essen und Paderborn angehören.
Aber bereits vor fast 150 Jahren zeigte man sich so weltoffen, dass man die Bruderschaft auch für Mitglieder nicht katholischer Konfessionen offen hielt.
Es waren große Worte und es mussten fast 100 Jahre vergehen, ehe unsere Altvorderen dem Geist der Ökumene nachgaben.
Über Kurioses in diesem Zusammenhang an späterer Stelle.
Jeder Bruderschaft stand ein geistlicher Führer, der Präses, zur Seite.
So fand man mit dem jeweiligen kath. Gemeindepfarrer die enge Bindung zur Kirche.
Jede Bruderschaft hatte ihren Schutzheiligen und Brohl wählte unseren Bistums-Patron, den hl. Apostel Matthias, welcher nicht nur ein aufrechter Streiter für den Glauben war, sondern auch ein
Handwerker und somit die Bindung der Mitglieder der ersten Stunde widerspiegelte.
Wer war der Apostel Matthias - Schutzpatron der Schützenbruderschaft?
Zur Apostel-Wahl
Wie man weiß, war die heilige Zwölfzahl der Apostel des Herrn durch den Verrat des Judas Ischariot zerstört worden. Nach der Himmelfahrt Christi versammelten sich die Apostel und Jünger des Herrn
in einem Hause zu Jerusalem zum Gebet, als Petrus, den Christus zum Haupt der Apostel ernannt hatte, das Haus betrat. In der Apostelgeschichte heißt es darüber:
„In jenen Tagen trat Petrus unter die Jünger und wie sie auf das traurige Ende des Verräters, der ausgewählt war wie sie alle, als Apostel das Evangelium des Herrn zu verkünden. Er hatte sich selbst
gerichtet, aber er hatte zu ihnen gezählt und Anteil an diesem Amt. Gemäß dem Vorbild der zwölf Stämme Juda aber sollte ein anderer sein Amt erhalten".
„ So muss dann", fuhr Petrus fort, „ einer der Männer, die mit uns zusammen waren all die Zeit, da der Herr Jesus unter uns aus- und einging, mit uns Zeuge sein von seiner Auferstehung". Da brachten
die Apostel zwei von den Jüngern Jesu den Vorschlag, den Barnabas mit dem Beiname ‚der Gerechte‘ und Matthias, dessen Name ‚Geschenk Gottes‘ bedeutet. Denn er war von Gott gegeben, weil der Herr ihn
auswählte unter den zweiundsiebzig anderen Jüngern, die Jesus gefolgt waren. Durch das Los bestimmt, wurde er unter die zwölf Apostel gezählt. Diese Wahl des neuen Apostels war die erste Handlung von
Petrus als Führer der Jünger, wenn man will also in seinem Amt als erster Papst.
Vom Wirken des Apostels Matthias
Historisch ist uns von Matthias nicht anderes bezeugt. Er soll nach der Tradition zunächst in Judäa, dann in Äthiopien das Evangelium verkündet haben. Nach großen Erfolgen sei der neue Apostel in Ausübung seines Missionsauftrages um das Jahr 63 von den Feinden des christlichen Glaubens halbtot gesteinigt und mit dem Seil erschlagen worden. Deshalb wird er auch mit Buch, Seil, Steinen und Schwert dargestellt. Er ist Patron der Bauhandwerker, Tischler, Metzger, Schmiede, Schneider, Zuckerbäcker und Zimmerleute.
Vom Bau der Matthiaskirche in Trier
Die Gebeine des Apostels Matthias soll um 320 die Mutter Kaiser Konstantins, Helena, nach Trier gebracht haben. In den Normannenstürmen 882 n. Chr. wurde die Reliquie versteckt. Mitte des 11.
Jahrhunderts tauchte sie wieder auf und verschwand gleich noch einmal. Beim Bau der heutigen Abteikirche, einer dreischiffigen romanischen Basilika, wurde 1127 der Schrein wiedergefunden und
geborgen.
Die Kunde von dem Fund ging wie ein Lauffeuer durch die Gemeinden der Diözese. Fromme Männer und Frauen schlossen sich in Trier und anderen Orten zu Matthias- Bruderschaften zusammen.
Im selben Jahr noch begann der Bau der Matthias- Kirche; 1148 war Papst Eugen III. in Trier und segnete die Kirche ein. Wie am Dom zu Trier, bauten die Menschen noch viele Jahrhunderte daran
weiter.
Von der Verehrung des hl. Matthias
Im Altarraum ist das Apostelgrab mit der Figur des Heiligen Matthias zu sehen. Jahr für Jahr seit dem 12. Jahrhundert kommen hierher die Bruderschaften zu dem einzigen Apostelgrab nördlich der
Alpen gepilgert. Manche sind tagelang unterwegs. Sie stellen ihre Kerzen um das Grab in den Altarraum.
Wallfahren nach St. Matthias ist immer die Begegnung mit den Ursprüngen:
Der ursprünglichen Bestimmung des Menschen, den Weg auf Gott zuzugehen, dem Ursprung der Kirche, dem ursprünglichen Treueverhältnis von Gott und Mensch.
Um die Legende des hl. Matthias
Die Legende weiß noch manche Einzelheit über den heiligen Apostel auszusagen.
Die „Legenda aurea" erzählt, dass Matthias in Mazedonien den Glauben predigte. Da gab man ihm einen giftigen Trank zu trinken, von dem alle, die ihn tranken, blind wurden. Er aber trank ihn in
Christi Namen ohne allen Schaden und machte durch Handauflegen zweihundertfünfzig Menschen sehend. Aber der Teufel erschien ihnen in Gestalt eines Kindes und riet ihnen, dass sie den Matthias
töteten. Nun war er mitten unter ihnen, und dennoch suchten sie ihn drei Tage und konnten ihn nicht finden. Am dritten Tag aber gab er sich ihnen zu erkennen und sprach: „Ich bin's, den ihr suchet".
Da banden sie ihm die Hände auf den Rücken, legten ein Seil um seinen Hals und schlugen ihn hart und warfen ihn ins Gefängnis. Dort erschienen Teufel und knirschten mit den Zähnen wider ihn, aber sie
vermochten nicht, sich ihm zu nahen. Da kam der Herr zu ihm in einem großen Glanz und hob ihn von der Erde auf und löste ihn aus den Banden, in denen er lag, und stärkte ihn und tat ihm die Tür
auf.
Und Matthias ging heraus und predigte das Wort Gottes. Etliche, die ihn hörten, waren aber in ihren Sünden verhärtet und widerstanden ihm. Er aber sprach: „Ich sage euch, ihr werdet lebendig zur
Hölle fahren". Und alsbald tat sich die Erde auf und verschlang sie. Da wurden alle anderen zum Herrn bekehrt.
Ein sogenannter Säulenheiliger ziert die Pfarrkirche.
Die Statue wurde von der Bruderschaft gestiftet und 10.12.1926 geweiht.
St. Matthias Statue auf dem Schützenplatz aus der Werkstatt Netz und Hardy Brohl, geweiht am 23.02.1992
gestiftet von Brudermeister Franz Josef Nonn.
Die Statue soll immer die schützende Hand über die Schützenanlage halten.
Den Brohler Schützen wird er immer als Vorbild voraus getragen.
Unsere Fahnen, immer von einer künstlerischen Reinheit, war immer ein besonderer Stolz.
Unsere aktuelle Fahne von 1984
Entwurf: Kunstmalerin Beate Heinen, Wassenach
Herstellung: Bonner Fahnenfabrik
Die zweite Schützenfahne von 1954
Hergestellt von: Schützenbruder und Kunstmaler Josef Krahforst
Traditonsfahne von 1868
Hergestellt von: Kunstmaler Heinrich Koch, Bad Hönningen
An hohen Festtagen der Bruderschaft erklingt unser „Matteis-Lied" von der Kirchenorgel, auch wenn es heute nicht mehr ganz in den liturgischen Rahmen passt.
Auch brachten sich die Schützen bei der Gestaltung unserer, im neugotischen Stil gestalteten, Pfarrkirche im Laufe der Jahre ein.
Bereits am Matthias-Tag 1900 beschloss man die Anschaffung eines Kirchen-fensters.
Es war über dem damaligen St. Josef Altar angebracht und war mit einer Widmung versehen.
Leider wurde das Fenster im Zuge der beiden Weltkriege zerstört.
Auch war es wiederum die Bruderschaft, oder die Schützen-Gesellschaft, wie sie sich in diesen Jahren nannte, welche sich 1925 durch einen Beschluss für ein neues Geläute einsetzte.
Nachdem 3 Glocken des ersten Geläutes während des 1. Weltkrieges eingezogen und eingeschmolzen wurden, sollten nun in Brohl die Glocken wieder läuten.
1927 war es wieder soweit.
Unter 4 neuen Bronze-Glocken stifteten die Schützen eine 950 kg schwere Bronze-Glocke, welche dem hl. Matthias geweiht war.
Die Matthias-Glocke trug folgende Inschrift:
„Die Brohler Schützen schenkten mich, Matthias-Glocke nennt man mich.
Das Volk und Land beschütze ich. Zum Gottesdienste rufe ich:
O Gott im Himmel höre mich.“
Auch von einem regelrechten „Glocken-Krieg“ zwischen der örtlichen Geist-lichkeit und unserer Bruderschaft weiß die Chronik aus dem Jahr 1931 zu berichten.
Ein etwas engstirnig denkender und der Ökumene verschlossener geistlicher Herr setzte sich über die Gründer-Statuten hinweg und verbot es der Bruder-schaft, einen Schützen evangelischen Glaubens in die Bruderschaft aufzu-nehmen.
Sollte dies doch geschehen, würde die Matthias-Glocke nicht mehr geläutet.
Es folgte ein langer, in der Chronik als Abschrift noch vorliegender Schrift-wechsel zwischen der Kirchenobrigkeit und der Vereinsführung.
Wie man zu erzählen weiß, verzichtete der Bewerber auf eine Aufnahme und versprach doch der Gesellschaft beim Königsschießen und Schützenfest auch weiterhin tatkräftig beizuwohnen.
Leider erging es der Matthias-Glocke, wie auch zwei weiteren Glocken, wie mit dem ersten Geläut.
Die Glocken wurden am 15. Nov. 1942 aus ihrem Glockenstuhl entfernt und zu allem Unglück zu militärischen Zwecken eingeschmolzen.
Nach dem Krieg erhielt die Pfarrkirche 3 Stahlglocken, welche 1948 beim „Bochumer Verein“ in Bochum gegossen wurden.
Eine 960 kg schwere Glocke wurde wiederum unserem Schützenpatron geweiht.
Die lateinische Umschrift lautete:
„Sancte Matthia o.p.n”
(Heiliger Matthias, bitte für uns)
Weiterhin ist die Bruderschaft seit ihrer Gründung in den kirchlichen Jahreskreis eingebunden.
So ist es seit dem 12. Juni 1870 eine verbriefte Verpflichtung, in Fest-Tracht der Fronleichnams- und auch Kirmes-Prozession das „Gottesgeleit“ zu geben.
Der Besuch der Festmesse an Ehren unseres Schutzpatrons, den hl. Apostel Matthias, um den 24. Februar, gehört auch zu den Pflichten der einzelnen Schützenmitglieder.
Informatives
aus unserem
Schützenleben
Bezirkskönig 2024/25
(13.10.2024)
Martin Schnitker
Schützenkönig 2024/25
(09.06.23)
-142'ter Silberkönig -
Boris Laux
Jungschützenprinz
2024/25
(Silberkönig links und Prinz rechts)
----
Brohler Bürgerkönigin 2024
<< Annika Schmittgen >>
Ein "Horrido"
der zielsicheren Schützin!
- Mitglied werden? -
Dann nutzen Sie unser
für weitere Infos -
wenden sich alternativ
an unseren Brudermeister
oder
laden Sie unser
herunter.
Wir freuen uns auf Sie!
Besucherzähler