Gründungsjahr 1867
Am 24. Februar 1867 fanden sich 19 Brohler Bürger zur Gründung unserer heutigen Schützengesellschaft zusammen.
Der Gründungstag stand in Verbindung mit dem Patronat des hl. Matthias, welcher fortan die Fahnen der Bruderschaft ziert.
Die 38 Paragraphen umfassenden "Statuten der Schützen-Gesellschaft Brohl" - wie sie sich in den Gründungsjahren noch nannte- stellte in ihren Grundsätzen neben den Schießübungen zum geselligen Vergnügen eindeutig die innere Verbundenheit zum christlichen Glauben und Treue zur Heimat in den Vordergrund. Wirken und Handeln im Interesse des Brauchtums waren somit fest verankert.
Die Schützengesellschaft, dessen Mitglieder vornehmlich aus dem katholischen Bürgertum kamen, unterstrich mit der Berufung des jeweiligen katholischen Gemeindepfarrers als "Präses" die enge Bindung an die Kirche.
Aber die Statuten besagten weiterhin, für die damalige Zeit sehr weitblickend, dass die Gesellschaft auch für Mitglieder nicht katholischer Konfessionen offen war.
Lediglich von der Beiwohnung bei kirchlichen Feiern war man dispensiert.
Die Statuten, im damaligem Zeitgeist stark auf die Tradition ausgerichtet, sind in einem gebundenen Exemplar noch vorhanden, welche sich der interessierte Leser nachstehend im Detail einverleiben kann.
Wie in Paragraph 38 dieser Satzung festgelegt, wurde die Satzung am 24. Februar 1867 durch die 19 Gründungsmitglieder
- Anton Brenner
- Hubert Netz
- Johann Netz
- Andreas Netz II
- Max Drolshagen
- Johann Bentz
- Thomas Nonn
- Jakob Nonn I
- Jakob Nonn II
- Johann Ott
- Joh. Adam Nonn
- Michael Nonn
- Max Wirges
- Wilhelm Nonn
- Josef Reuter
- Anton Nonn
- Anton Büntgen
- Josef Büntgen
- Joseph Brenner (Ehrenmitglied)
anerkannt und genehmigt.
Wie in der nachstehenden abgelichteten Niederschrift No 1 vom 24.02.1867 aufgezeichnet, wählte die Versammlung den Metzger
- Max Drolshagen
zum Hauptmann der Gesellschaft.
Der 37- jährige Drolshagen war 27 Jahre, also bis 1894, Hauptmann und errang zudem in den Jahren 1879, 18980 und 1892 die Königwürde.
Anton Nonn als Offizier und Thomas Nonn als dessen Stellvertreter waren die Nächsten in der Vereinshierarchie.
Mit Wilhelm Nonn, einem Bäcker von Beruf, fand man den ersten Fähnrich. Das Amt des Kassen- Rendanten und zugleich des Schriftführers lag in den Händen von Anton Büntgen.
Wie die Statuten – man würde heute Satzung dazu sagen – es vorsahnen, waren dem Vorstand 4 Deputierte zugeordnet. Ihnen oblagen die „eigentliche Verwaltung aller gesellschaftlicher Feste“, oder besser gesagt, die Organisation derselben.
Zu den Männern der ersten Stunden zählten Hubert Netz, Jakob Nonn I, Jakob Nonn II und Johann Büntgen.
Als erste Uniformierung musste eine Mütze von dunkelgrünem Tuche, Lederschirm und einer kleinen Kokarde genügen. Die Beschaffung war jedem Mitglied selbst überlassen, denn das erste Eintrittsgeld von 1 Thaler reichte vorerst nur für die Anschaffung der nötigstzen gegenstände.
Die Gründungsversammlung beschloss weiterhin, dass jedes neu aufgenommene Mitglied 2 Thaler zu entrichten habe und bei den monatlichen Versammlungen 5 Silbergroschen zu zahlen sind.
Nachdem sich Schützenbruder Hubert Netz bereit erklärt hatte, der Gesellschaft im „Hermersberg“ einen Schießstand zu erstellen, Vogelstangen, Vögel, Sterne, Scheiben etc. auf seine Kosten machen zu lassen, konnte ein bewegtes Vereinsleben beginnen.
Aber auch zu dieser Zeit hieß es schon geben und nehmen.
Für die Großzügigkeit von Hubert Netz, einem Wirt, musste die Gesellschaft demselben für drei Jahre die Bewirtung auf dem Schießplatz überlassen
Der Kauf von Schärpen und Cotillon- Orden waren Vorboten vom ersten Königsschießen, wobei Johann Büntgen sich in einer langen Reihe von Folgenden eintragen konnte.
Bereits im ersten Jahr des Bestehens konnte sich die Zahl der Aktiven um die Mitglieder Peter Ransbach, Anton Büntgen (Bäcker), Mathias Zerwas, Josef Bröhl (Schiffer), Johann Heimich und Jakob Zissner (Heidenhof) verstärken, welche durch ein mehrheitliches „Ballotement“ der Versammlung aufgenommen wurden.
Der Stellenwert in der Gemeinde drückt sich bereits bei der ersten Namensliste der Ehrenmitglieder auf, welche in fördernder Weise die Gesellschaft unterstützten.
Heute noch bekannte Namen wie Peter Josef Lunnebach, Joh. Jos. Reuter, Baron von Mengershausen, Dr. Berghausen, Lehrer Wirges und Joseph Merzbach, hier eine unvollständige Auflistung, sind Beweis dafür.
Brohler Schützen als Teilnehmer beim Mittelrheinischen Katholikentag am 24. Februar 1867
<< Vor 100 Jahren>>
Die Gemeinsamkeit im Glauben, die Pflege alter Traditionen und
des Brauchtums, wahren von jeher die ehernen Ziele der Schützengilden und -vereine seit ihrer Entstehungszeit im mittelalterlichen Bürgertum.
So fanden sich am 24. Februar 1867 19 Brohler Bürger
zur Gründung einer Schützen-Gesellschaft.
Man wählte den Hl. Matthias zu ihrem Schutzpatron und pflegte eine rege Vereinstätigkeit im Sinne einer christlichen Weltanschauung. Das traditionelle Königsschießen war Höhepunkt eines jeden Schützenjahres.
Der verlorene 1. Weltkrieg und die folgende alliierten Rheinlandbesatzung brachte einen großen Einschnitt in das noch junge Vereinsleben. Die Siegermächte Frankreich, Belgien, Großbritannien und USA besetzten die linksrheinischen Gebiete und bildeten in unserer Gegend auf der rechtsrheinischen Seite zusätzliche, sogenannte „Brückenköpfe“ mit einem Radius von 30 km um die Städte Koblenz und Köln.
Nachdem die frz. Besatzungstruppen die linksrheinischen Gebiete im Jahr 1923 endgültig unter Besitz genommen hatte wurde von den Besatzern ein generelles Versammlungsverbot ausgesprochen. Der Besitz von Waffen wurde untersagt. Nach außen hin war auch das Tragen von Uniformen oder Trachtenröcken untersagt. Bei internen Zusammentreffen war das Tragen der Schützentracht Pflicht, wobei es sich bei den Brohler Schützen um einen aus grauem Tuch und grünem Besatz gehaltenen Eisenbahner-Assistenzrock handelte.
Die „Schützen-Gesellschaft zu Brohl“, wie sie sich seit ihrer Gründung nannte, musste so für jede ihrer Veranstaltungen,
sei es Königsschießen oder Schützenfest,
bei der „Délégue de la H.C.I.T.R“ des Hohen Kommissars des „Cercles d‘ Ahrweiler“, ein Dispens beantragen.
Dieses führte sogar so weit, dass die Schützen im Jahr 1921 ihr Königsschiefen auf die rechte Rheinseite, nach Linz, verlegen mussten. Da Linz in einem sog. „Flaschenhals“, zwischen den beiden Brückenköpfen Koblenz und Köln lag, gab es nur geringe Auflagen, um der Tradition nachzukommen.
In voller Montur und mit eigenen Waffen, fuhr man mit einem Motorboot nach Linz, zum Königsschießen. Für den Schützen Johann Hommen hatte sich die Fahrt gelohnt. Er wurde König für das Jahr 1921.
Attrappe, Attrappe
Der 4. Mittelrheinische Katholiken-Tag, am 21. Sept. 1924. in Koblenz war die erste Veranstaltung, wozu die frz. Behörden ihre Einschränkungen generell lockerten. So war die Teilnahme der Brohler Schützen Anreiz genug, sich wieder in voller Tracht öffentlich zu zeigen. Man hatte sich hierzu zur Präsentation sogar Holz-Gewehre angeschafft.
Die Teilnahme von 28 Schützen, unter Hauptmann Hans Felinger und Schützenkönig Hubert Sahl sen., war Verpflichtung aus Tradition und Glaubhaftigkeit zugleich. Baumeister Hubert Sahl sen. (1860-1935) war, nach 1903, in den Jahren 1923-1925 silbern tragender König der Gesellschaft.
Kurios verlief jedoch die Ankunft auf dem Koblenzer Bahnhof. Die mitgeführten Holz-Gewehre sorgten für eine große Verwirrung bei den als „Empfangskomitee“ bereitstehenden frz. Truppen. Man fürchtete von frz. Seite bereits das Schlimmste und erst nach einer eingehenden Überprüfung und dem Ausruf „Attrappe, Attrappe“ war man von den friedlichen Absichten überzeugt.
Der Spuk der frz. Besatzung war mit dem Abzug der Sicherheitskräfte im Laufe des Jahres 1926 in unserer Region weitgehendst beendet.
©Werner Fußhöller
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